der Border Collie

Der Border-Collie gehört zur FCI-Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde
Der Standard ist eine weltweit gültige Beschreibung des optimalen Border-Collies. Dabei werden umfassend sowohl das körperliche Erscheinungsbild und die Bewegung als auch die charakterlichen Merkmale beschrieben. Mit diesem Idealbild vergleicht der Richter auf der Ausstellung die vorgestellten Hunde und er sollte Maßstab für jeden Züchter sein.

Allgemeine Erscheinung:
Die allgemeine Erscheinung soll die eines wohlproportionierten Hundes sein, wobei die geschmeidigen Außenlinien Qualität, Anmut und vollkommene Ausgeglichenheit in Verbindung mit genügend Substanz zeigen, um den Eindruck zu vermitteln, dass er zur Ausdauer fähig ist.

Charakter & Wesen:
Das Wesen des Border Collies ist aufmerksam, aufgeweckt und lehrsam. Niemals nervös oder angriffslustig. Er ist ein leicht zu erziehender Hund, der durch seine unglaubliche Lernbereitschaft leicht viel erlernen kann und will.
Dabei sei zu beachten, dass dies auch in die falsche Richtung schlagen kann, denn er kann genauso schnell falsches lernen!

Er besitzt eine unglaubliche Lernfreudigkeit und Leichtführigkeit und nicht zuletzt seine Klugheit machen ihn zu einem vielfältig einsetzbaren Hund oder einfach zu einem wunderbaren Partner!
Er besitzt eine treue, ja fast menschliche Seele und möchte stets seinem Herrchen alles recht machen.
Da viele Border Collies einen sensiblen Charakter haben, sind harte Worte nicht nötig, insofern der Border Collie mit Freude und Spaß an die Sache gebracht wird.

Da manche Border Collies ihre Besitzer ununterbrochen zum Spielen auffordern, sollte man darauf achten, dass der Border Collie lernt sich auch mal zu langweilen. Denn einen überdrehten Border Collie wünscht sich keiner.

Kopf und Schädel:
Schädel ziemlich breit, Hinterhauptbein nicht vorstehend. Die Wangen sollen nicht voll oder rund sein. Die Schnauze, sich zum Nasenschwamm hin verjüngend, soll mäßig kurz und kräftig sein. Oberschädel und Vorgesicht sollen von ungefähr gleicher Länge sein. Der Nasenspiegel ist schwarz, ausgenommen bei braunen oder schokoladenfarbenen Hunden, wo er braun sein darf. Blaue Hunde sollen einen grauen Nasenspiegel haben. Die Nasenlöcher sollen gut entwickelt sein.

Augen:
Weit auseinanderstehend, oval, mandelförmig, von mittlerer Größe und braun. Bei Blue-merle-Hunden dürfen ein oder beide Augen teilweise oder ganz blau sein. Der Ausdruck ist sanft, eifrig, aufmerksam und intelligent.

Ohren:
Die Ohren von mittlerer Größe und Beschaffenheit, gut auseinander gesetzt. Sie werden aufrecht oder halb gekippt getragen. Guter Gehörsinn.

Gebiss:
Zähne und Kiefer sind kräftig. Perfektes und gleichmäßiges Scherengebiss, d.h., die Schneidezähne des Oberkiefers fassen dicht über die Zähne des Unterkiefers und stehen im rechten Winkel zum Kiefer.

Nacken:
Von guter Länge, kräftig und muskulös, leicht gewölbt und zu den Schultern hin breiter werdend.

Vorderhand:
Die Vorderbeine stehen, wenn von vorne gesehen, parallel. Die Vorderfusswurzelgelenke sollten, von der Seite gesehen, leicht schräg gestellt sein. Die Knochen sollen kräftig, aber nicht plump sein. Die Schultern sind gut zurückgelegt und die Ellbogen dicht am Körper anliegend.

Körper:
Von athletischer Erscheinung mit gut gerundeten Rippen, der Brustkorb tief und recht breit, Lenden tief und muskulös, nicht hochgezogen. Der Hund ist etwas länger als hoch.

Hinterhand:
Breit, muskulös, im Profil gesehen anmutig zum Rutenansatz abfallend. Oberschenkel lang, tief und muskulös mit gut gewinkelten Kniegelenken und kräftigen, tiefgestellten Sprunggelenken. Vom Sprunggelenk zum Boden sollen die Hinterbeine kräftige Knochen aufweisen und von hinten gesehen parallel stehen

Pfoten:
Oval, Ballen gut gepolstert, kräftig und fest. Die Zehen leicht gewölbt und dicht zusammenliegend. Die Nägel kurz und kräftig.

Rute:
Die Rute ist mäßig lang, das Knochenende muss wenigstens bis zum Hacken reichen. Sie ist tief angesetzt, gut behaart und mit einem Aufwärtsschwung am Ende und vollendet so die anmutige Kontur und Ausgewogenheit des Hundes. Die Rute darf bei Erregung angehoben, aber niemals über den Rücken getragen werden.

Gang/Bewegung:
Frei, geschmeidig und ausdauernd. Die Pfoten sollen nur minimal angehoben werden und den Eindruck vermitteln, der Hund könne sich mühelos mit großer Geschwindigkeit und Vorsicht bewegen.

Haarkleid:
Zwei Arten sind möglich: 1. mittelang, 2. kurzhaarig. Bei beiden soll das Deckhaar dicht und von mittlerer Struktur, die Unterwolle weich und dicht sein, um einen guten Schutz vor schlechtem Wetter zu bieten. Beim mittellangen Felltyp bildet das reichliche Fell eine Mähne, eine gut behaarte Rute und einen langen Behang am hinteren Teil der Oberschenkel. An Gesicht, Ohren, Vorderbeine (mit Ausnahme der Befederung) und an den Hinterbeinen vom Sprunggelenk abwärts soll das Haar kurz und glatt sein.

Farbe:
Eine Vielzahl von Farben ist zulässig. Weiß darf nie überwiegen.

Größe:
Ideale Größe: Rüden 53 cm, Hündinnen etwas weniger.

Fehler:
Jede Abweichung von den obigen Punkten soll das Fehler angesehen werden. Entsprechend dem Grad der Abweichung wird der Fehler als mehr oder weniger schwerwiegend eingestuft.

Anmerkung:
Rüden sollen zwei sichtbare normale Hoden haben, die vollständig in den Hodensack abgestiegen sind.

Gesundheit & Erkrankungen:
Ein großer und wichtiger Punkt in jeder Rasse und jeder Zucht ist die Gesundheit. Der Club für Britische Hütehunde stellt für die Zucht von Border Collies in Deutschland gesundheitliche Bedingungen auf, die die Züchter erfüllen müssen.
Darüber hinaus sollte man auch einige weitere Erbkrankheiten beachten.

Gelenkserkrankungen

HD (Hüftdysplasie)
HD-A – Frei von Hüftgelenksdysplasie
HD-B – Verdacht auf Hüftgelenksdysplasie (Übergangsform)
HD-C – Leichte Hüftgelenksdysplasie (1. Grad)
HD-D – mittlere Hüftgelenksdysplasie (2. Grad)
HD-E – schwere Hüftgelenksdysplasie (3. und 4. Grad)

ED (Ellbogendysplasie)
Grad 0- Normal, frei von Ellbogendysplasie
Grad 1- Milde Arthrose
Grad 2- Moderate Arthrose
Grad 3- Schwere Arthrose

OCD (Osteochondrosis dissecans)

Erbliche Augenkrankheiten

CEA (Collie Eye Anomaly)
Hierbei handelt sich um einen Defekt im Augenhintergrund, wodurch befallende Hunde eine Veränderung der Netzhaut aufweisen und es zur Ablösung der Netzhaut und somit zur Erblindung führen kann. Da dies autosomal-rezessiv vererbt wird dürfen Träger des Gens, sog. Carrier, in die Zucht, aber niemals mit einem Carrier, sondern nur mit CEA freien Hunden verpaart werden.
PRA (Progressive Retina Atrophie)
Unter PRA versteht man eine genetisch bedingte Erkrankung der Netzhaut. Erste Symptome werden allerdings erst dann erkennbar, wenn der Hund 3 Jahre oder älter ist. Erste Symptome können etwa Unsicherheit in der Dunkelheit sein, wobei von den ersten Symptomen bis zur vollständigen Erblindung mehrere Jahre liegen können.
Katarakt (Grauer Star)
Eine weiße Eintrübung der Linse bezeichnet man als Katarakt oder auch „Grauer Star“. Diese Erkrankung des Auges ist nicht nur erblich, sondern kann ebenfalls z. B. durch eine Verletzung hervor gerufen werden. Katarakt kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Bevor es zu einer Erblindung kommt, ist eine operative Entfernung des trüben Linsenmaterials möglich. Wichtig zu wissen ist, dass nach einigen Jahren der „Grüne Star“ als Folge des „Grauen Stars“ auftreten kann.
Glaukom (Grüner Star)
Beim Grünen Star (Glaukom) kommt es zu einer schmerzhaften Erhöhung des Augen-Innendrucks beim Hund, welche innerhalb kurzer Zeit zur Erblindung führen kann. Viele verschiedene Ursachen können einen Grünen Star auslösen. Der erhöhte Augen-Innendruck schädigt den Sehnerv und die Netzhaut – der Hund kann erblinden. Oftmals ist zunächst nur ein Auge betroffen, in der Hälfte der Fälle ist das zweite Auge innerhalb von acht Monaten ebenfalls befallen. Auch hier gilt, dass nur mit Glaukom-freien Hunde züchten sollte. Wie bei CEA, PRA und Katarakt kann ein DOK-Tierarzt die Erkrankung feststellen.

Weitere erbliche Erkrankungen
TNS (Trapped Neurophil Syndrome)
MDR1 (Multi Drug Resistance)

Quelle teils vom CfBrH